德国正式承认开源工作为公民服务请愿书
Petition to formally recognize open source work as civic service in Germany

原始链接: https://www.openpetition.de/petition/online/anerkennung-von-open-source-arbeit-als-ehrenamt-in-deutschland#petition-main

请愿书敦促德国联邦议院正式承认对开源软件(OSS)的贡献是志愿性的、公益性的工作——等同于传统志愿者角色,例如俱乐部或救援服务中的角色。 OSS构成了德国大部分数字基础设施的基础,对主权和创新至关重要,但开发者的大量无偿工作目前并未得到法律认可。请愿书认为,OSS 明显有利于公共利益,为互联网协议和医疗保健 IT 等关键系统提供必要的、透明的软件。 将 OSS 工作定义为志愿工作将释放诸多益处,例如免税的费用津贴、项目更容易获得非营利地位以及改善对贡献者的法律保护。这将促进可持续性、吸引人才并认可推动德国数字化进程的重要且通常未得到补偿的专业知识。请愿书强调,其他国家已经支持 OSS 贡献者,如果德国没有类似的认可和资助,将面临落后的风险。

一份请愿书正在德国流传,旨在正式将对开源项目的贡献认定为公民服务。这一想法在Hacker News上获得了关注,引发了关于实施细节的讨论。 关键讨论点包括:定义“合格”项目(避免“个人项目”,并可能优先考虑高影响、独立资助的工作)、客观评估贡献(尤其是未合并的贡献)、以及企业赞助可能使项目失去资格的可能性。一些评论员指出,现有的法律结构,如“Verein”(非营利协会),已经解决了部分问题。 支持者认为开源是重要的基础设施——甚至构成LLM等技术的基础——应该得到认可。人们对跟踪花费的时间和大型公司可能获得的潜在好处表示担忧。另一些人质疑这种认可的价值,以及它是否真的能造福公众。该请愿书有可能简化开源非营利组织的免税设立,为志愿者提供每年高达840欧元的免税收入等福利。
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原文

Petition richtet sich an: Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

Open-Source-Software bildet heute das Fundament großer Teile der digitalen Infrastruktur – in Verwaltung, Wirtschaft, Forschung und im täglichen Leben. Selbst im aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung wird Open-Source-Software als elementarer Baustein zur Erreichung digitaler Souveränität genannt.

Dennoch wird die Arbeit, die tausende Freiwillige dafür leisten, in Deutschland steuer- und förderrechtlich nicht als Ehrenamt anerkannt. Dieses Ungleichgewicht zwischen gesellschaftlicher Bedeutung und rechtlichem Status gilt es zu korrigieren.

Als aktiver Contributor in Open-Source-Projekten fordere ich daher, Open-Source-Arbeit als gemeinwohlorientiertes Ehrenamt anzuerkennen – gleichrangig mit Vereinsarbeit, Jugendarbeit oder Rettungsdiensten.

Begründung

1. Open-Source trägt nachweislich zum Gemeinwohl bei

  • Open-Source-Projekte schaffen freie, transparente und überprüfbare Software, die allen zugutekommt.
  • Kritische Systeme wie Internet-Protokolle, Sicherheitsbibliotheken, Gesundheits-IT, KI-Frameworks, Energieverwaltung, Bildungstechnologien und Kommunikationswerkzeuge basieren maßgeblich auf freiwilligen Beiträgen.
  • Ohne diese Arbeit wäre Deutschland digital abhängiger, weniger sicher und weniger innovativ.

Gemeinwohlorientierung ist ein zentrales Kriterium für ein Ehrenamt – und Open-Source erfüllt dieses in höchstem Maße.

2. Die Arbeit geschieht überwiegend unbezahlt – und ist freiwilliges bürgerschaftliches Engagement

  • Die Mehrheit aller Entwicklungs-, Wartungs- und Dokumentationsleistungen erfolgt ehrenamtlich in der Freizeit.
  • Contributor übernehmen Verantwortung für Sicherheit, Stabilität und Weiterentwicklung zentraler Softwarekomponenten, ohne Vergütung und oft ohne Anerkennung.
  • Das Engagement ist vergleichbar mit Tätigkeiten in gemeinnützigen Vereinen, nur eben digital.

Die rechtliche Gleichstellung mit klassischem Ehrenamt wäre daher folgerichtig.

3. Gesellschaftliche Abhängigkeit ohne gesellschaftliche Anerkennung

  • Staatliche Einrichtungen, Kommunen, Schulen und Unternehmen profitieren direkt von Open-Source-Bibliotheken, Frameworks und Tools.
  • Sicherheitslücken wie „Heartbleed“ oder Log4Shell haben gezeigt, wie entscheidend die Arbeit der Maintainer für das Schutzinteresse der Allgemeinheit ist.
  • Gleichzeitig fehlen Ressourcen und Strukturen, weil die Arbeit formal nicht als Ehrenamt eingestuft ist – und damit keinerlei steuerliche oder organisatorische Förderung erhält.

Dies erzeugt eine unausgewogene Verantwortungslast, die auf wenigen Freiwilligen liegt, während Millionen Nutzer*innen profitieren.

4. Anerkennung als Ehrenamt würde Rechtsklarheit schaffen

Durch eine formelle Anerkennung könnten:

  • Aufwandsentschädigungen steuerfrei gewährt werden (Ehrenamtspauschale/Übungsleiterpauschale).
  • Gemeinnützige Open-Source-Projekte eine leichtere Einstufung nach §52 AO erreichen.
  • Contributor bei Haftungsfragen besser gestellt werden (analog zu §31a BGB für Vereinsvorstände).
  • Projekte rechtssicher Kosten erstatten oder Spendenquittungen ausstellen.

Dies schafft Transparenz, Rechtssicherheit und Nachhaltigkeit im digitalen Ehrenamt.

5. Digitalisierung braucht freiwillige Kompetenz – und diese verdient Förderung

  • Open-Source-Engagement erfordert hohe technische Kompetenz.
  • Freiwillige Entwickler*innen leisten Arbeit, die Unternehmen ansonsten für hohe Stundensätze einkaufen müssten.
  • Der Staat investiert Milliarden in Digitalisierung, ignoriert aber die Menschen, die die technologische Basis freiwillig pflegen.

Eine Anerkennung als Ehrenamt wäre ein kosteneffizienter Beitrag zur digitalen Souveränität Deutschlands.

6. Deutschland hinkt international hinterher

Andere Staaten fördern Open-Source-Engagement bereits durch:

  • steuerliche Begünstigungen
  • institutionelle Förderung
  • Anerkennung gemeinnütziger Softwareentwicklung

Deutschland riskiert, im globalen Wettbewerb zurückzufallen, wenn Freiwilligenarbeit im digitalen Raum weiterhin strukturell benachteiligt wird.

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